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16. August 2017

Megadeth

Z-7 Summer Nights

Open Air

Z-7 Pratteln

Normalerweise beginnt ein gelungener Konzertabend mit einer bekannten oder auch unbekannten dafür lokalen Band als Support Act, um das Publikum auf den Headliner einzustellen. 

Da bei Megadeth so gar nichts normal ist, gab es als Aufwärmprogramm ein DJ-Set. Der geplante Support Act Driven Under wurde zwei Stunden (!!!) vor Türöffnung kurzerhand vom Management der Amerikaner gestrichen. 

So durfte DJane Metal Heart für das Dehnen der Nackenmuskeln und das Einspielen der Luftgitarren sorgen. Die Zürcherin machte dies mit einer sehr coolen Auswahl an Songs aus ihrer CD-Sammlung. Von AC/DC über Pantera und Iron Maiden - die Live-Version von«Fear of the Dark» war eine mutige Wahl - war für alle etwas dabei. Entgegen den negativen Reaktionen auf den sozialen Netzwerken war die Stimmung aber sehr gut. Dies lag daran, dass die Lautstärke nicht übertrieben war und man sich gut unterhalten konnte. DJ Metal Heart meisterte die Übergänge sauber. Dies ist sicher die grösste Herausforderung als DJ. 

Als sich die Nacht langsam über die Konzertfabrik Z-7 senkte, füllte sich auch der Platz vor der Bühne. Punkt 21:30 Uhr war diese bereit für Dave Mustaine und seine Gefolgschaft. Nach einem kleinen Intro rannte das Quartett auf die Bühne und legten mit «Hangar 18» vom «Rust in Peace»-Album von 1990 kräftig los. 

Es folgte ein sehr gut durchmischtes Set. Von alten Songs bis zu Werken von aktuellen Album "Dystopia" war alles dabei. 

Bei den Solos der einzelnen  Bandmitglieder gehörte ihnen den Bühnenrand ganz alleine, die anderen zogen sich jeweils vor das Schlagzeugpodest zurück.
Dave Mustaine steht nicht für wilde Interaktionen und lange Ansprachen. Viel lieber hauten Megadeth einen Song nach dem anderen dem begeisterten Publikum um die Ohren.

Da durfte «Symphony of Destruction», ihr Klassiker schlechthin, nicht fehlen. Ausgerechnet bei dem Song, auf den viele gewartet haben, versagte die Gitarre von Mustaine. Im ersten Moment ist so etwas sicher peinlich. Aber auch ein Beweis dafür, dass Megadeth live spielen. 

Nach genau 90 Minuten war dann Schluss. Die Band verteilte noch ein paar Souvenirs wie Schweissbänder, Drumsticks und natürlich jede Menge Plektren. 

 

Im ersten Moment war ich mit mir selber nicht einig ob ich das Konzert gut finden soll oder nicht. Zweifellos war es von der Songauswahl her ein abwechslungsreiches Konzert und nie langweilig. Dank den teils langen Solo-Passagen in den Songs wurde auf zusätzliche Solos verzichtet. Dennoch hätte ein Drumsolo sicher Platz gehabt. 

Es ist auch okay, auf irgendwelche Special Effects zu verzichten und die Musik so in den Vordergrund zu stellen. Leider war es auch lieblos heruntergespielt. Dass Megadeth und insbesondere Dave Mustaine nicht die einfachsten Künstler sind, ist bekannt. Ein wenig mehr Motivation und Einfallsreichtum würde der Band aber gut tun. Immerhin gehören sie zu den Big Four of Thrash Metal.

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