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21. August 2017

Earshaker Day

Amon Amarth

Trivium

August Burns Red, While She Sleeps, Bury Tomorrow

Z-7 Pratteln

Der Earshakerday wurde von der edlen Samsung Hall ins Metal Mekka Pratteln auf die Open Air Bühne des Z7 verlegt. Ob es an den Ticketabsätzen oder am Wochentag lag, ist einerlei. Das Line-Up versprach viel gute Laune, fliegende Haare und viel energiegeladenen Sound.

Gerade mal 15 Minuten nach Türöffnung standen Bury Tomorrow schon auf der Bühne und legten los wie die Feuerwehr. Das Publikum wurde gleich vor die Bühne geholt damit die Party mit den fünf Jungs aus Southampton im Süden Englands. Bury Tomorrow hatten sicher keinen einfachen Slot. Aber in den dreissig Minuten zeigte die Band, dass sie mehr sind als nur ein Opening Act. Besonders der Mix von Daniel Winter-Bates gutturalem Gesang und den Clear Vocals von Gitarrist und Sänger Jason Cameron sorgte für einen abwechslungsreichen Sound. Die halbe Stunde war sehr kurzweilig und eine guter Einstieg in den Abend. Die Messlatte war schon mal gesetzt.

Bury Tomorrow  /Foto: Ch. Gurtner

Nach zwanzig Minuten Umbaupause betraten While She Sleeps die Bühne. Nach Bury Tomorrow war dies ein echter Dämpfer. Die zwei Ausflüge von Sänger Lawrence Taylor ins Publikum waren eine nette Abwechslung aber nicht mehr. Musikalisch war es einfach nur langweilig. 

Das Schöne beim Z7 ist, dass  die Bar in der Halle auch während den Open Air Events offen hat. Dort bekam man nicht nur ein leckeres Guiness Bier, sondern konnte auch ganz entspannt mit den Kollegen diskutieren. Oder sich mit dem sehr guten Food Angebot verpflegen. Allgemein muss man den Organisatoren, Good News Production und dem Z7 ein grosses Kompliment machen. Die Security machen mit einem Lachen im Gesicht einen tollen Job. Genau wie das Barpersonal, das einem stets freundlich bedient. Nach 45 Minuten hatte man While She Sleeps überstanden. Sicher, die Fans vor der Bühne hatten ihren Spass. Mir war es einfach zu einseitig. 

While She Sleeps  /Foto: Ch. Gurtner

Leider konnte dieser Metalcore Tristesse auch August Burns Red nichts entgegenwirken. Bis auf das Intro das (zu) stark an Dj Antoine erinnerte. So wurde der Earshakerday zum «Blood-ear Day» Metalcore kann man ja noch tolerieren aber mit dem Intro? Nein, das ist zu viel des Schlechten. August Burns Red langweilten nicht nur mich. Viele nutzten die Gelegenheit um sich zu stärken oder suchten den Getränkestand auf. 

August Burns Red  /Foto: Ch. Gurtner

Einer der Gründe für meinen Besuch in Pratteln enterte um 20:15 Uhr die Bühne: Trivium! 

Die Amerikaner gelten als Metalcore Pioniere. Anders als bei ihren Vorgängern mischen sie ihren Sound mit viel Thrash Metal. Diese Mischung hat eine einzigartige Energie. 

Die Tempiwechsel, die präzise gespielten Solos und der Wechsel von Growls zu Clear Vocals brachten eine willkommene Abwechslung. 

Trivium hatte die zweit längste Bandgeschichte an diesem Abend. Das Set beinhaltete zehn Songs aus allen Dekaden, bis hin zum brandneuen Track «The Sin and the Sentence» 

Man mag dem Quartett aus Florida die statische Performance verzeihen. Ihre Bemühungen, das Publikum zu anmieren, wirkte nie aufgesetzt. Frontmann Matthew Heafy punktete sogar mit einigen deutschen Sätzen. 

Leider war das erste Highlight des Abends schon nach einer Stunde vorbei. Trivium überzeugten als Co-Headliner auf der ganzen Linie.

Trivium  /Foto: Ch. Gurtner

Das Publikum erholte sich während dem Eindunkeln und der letzten Umbaupause vom vorherigen schweisstreibenden Auftritt. Ich für meinen Teil, war noch richtig geflasht von den US-Amerikanern.

Zugleich freute man sich auf das zweite Highlight: Amon Amarth fuhren die grosse Kulisse auf. Der grosse Wikingerhelm diente als Schlagzeugpodest. Links und rechts waren zwei Treppen montiert, damit auch die Gitarristen Johan Söderberg, Olavi Mikkonen und Ted Lundström (Bass) noch mehr Bewegungsfreiheit an ihrem Arbeitsplatz hatten. 

Kurz vor 21:30 Uhr wurden noch die «Flammenwerfer» aufgeheizt, danach ertönte auch schon das Intro. 

Amon Amarth zogen mit dem Publikum mit ihrem Melodic Death Metal in den Bann. Düster, hart und doch melodiös starteten Sänger Johan Hegg und seine Männer mit «The Pursuit of Vikings» in die Schlacht. 

Bereits zum dritten Mal sind Amon Amarth auf ihrer «Jomsviking» World Tour in der Schweiz zu Gast. Die Schweden haben sichtlich Spass mit ihrem Publikum. Als Hegg das Publikum begrüssen wollte, wurde er immer wieder mit «Hey Hey Hey» Rufen unterbrochen. Ein wenig schüchtern lachte der gross gewachsene Sänger und begrüsste seine treuen Anhänger auf Deutsch. Es folgte «First Kill». Immer wieder schossen Feuersäulen bis unters Bühnendach. Man spürte die Hitze bis in die hinteren Reihen.
Amon Amarth hauten einen Hit nach dem anderen in die warme Sommernacht. Das Publikum dankte es mit Mitsingen und Klatschen. 

Höhepunkt war die Hymne «Raise your Horns»! Überall ragten die Trinkhörner in die Höhe. Das grösste Trinkhorn hatte aber der Frontmann auf der Bühne. Er schrie ein lautes «Skål – Prost» dem Publikum entgegen 

Der Earshakerday 2017 war als Ganzes gesehen ein toller Abend. Fünf Bands sorgten für eine friedliche Stimmung. Auf jeden Fall wurde für jeden Geschmack etwas geboten. Dank dem guten Wetter wurde auch die Abendkasse genutzt. Schlussendlich waren es rund 2000 Fans, die zur Konzertfabrik Z7 pilgerten.

Auch wenn meine Anreise etwas weiter als geplant war, hatte sich der Besuch in Pratteln gelohnt.

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