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6. Juli 2018

Billy Idol

Hallenstadion Zürich

Vier lange Jahre mussten sich die Fans von Billy Idol gedulden bis der englische Blondschopf in die Schweiz kam. Am Freitag 6. Juli war es endlich so weit. Da sein aktuelles Album «Kings & Queens Of The Underground» bereits vier Jahre auf dem Markt ist, durfte man mit einer Best of-Show rechnen. 

Einige tausend Fans pilgerten ins auf Club verkleinerte Hallenstadion Zürich. 

Mit «Shock to the System» vom «Cyberpunk»-Album startete Billy Idol in den Abend. Auf dem besagten Album verarbeitete Idol seine Drogenerfahrungen. Musikalisch bewegte er sich mit dem Album von 1993 in eine andere elektronische bis psychedelische Richtung. «Cyberpunk» ist zugleich ein in sich abgeschlossenes Konzeptalbum.

Der Vorteil beim Publikum an Billy Idol-Konzerten ist, dass ausschliesslich Fans dabei sind. Neugierige oder solche die Ihn einfach mal sehnen wollen, weil es «in» ist, gibt es weniger. Deshalb war die Stimmung gleich von Beginn weg gut. Das Publikum machte von der ersten Sekunde an mit. 

Die musikalische Reise ging noch weiter zurück in die Vergangenheit. «Dancing with Myself» ist aus der Zeit seiner ersten Band Generation X, also noch aus den frühen 80er-Jahren. 

 

Treibende Kraft und Spielmacher auf der Bühne war neben Idol der Lead Gitarrist Steve Stevens. Seine Solos brachten jeweils die richtig dosierte Intensität in die Songs, die Kreuz und Quer durch die Discographie von Billy Idol führten.

Nach dem Klassiker «Eyes Without a Face» hatte Stevens dann sein grosses Solo, dieses spielt er im Flamenco-Stil mit viel spanischem Temperament. Steve Stevens gehört nicht einfach so zu den besten Gitarristen der Welt, sondern durch seine Fingerfertigkeit und Leichtigkeit, mit der er seine handgefertigte Knaggs-Gitarre spielt. Aussergewöhnlich viel Spielraum hatte Bassist Stephen McGrath. Er zelebrierte sogar einige Soloparts beispielsweise während dem Song «Daytime Drama»

 

Billy Idol selbst war leider nicht immer 100% auf der Höhe. Der 63 Jahre alte Sänger hat zwar immer eine sehr tiefe und kratzige Stimme, doch diesmal kam noch Heiserkeit dazu. Kein Wunder verzichtete Billy Idol auf lange Ansagen, ausser auf sein obligates «I want to thank you for making my life so fucking great!» Im Gegensatz zum Konzert vor 4 Jahren in Luzern, überzeugte er mich nicht restlos. Idol ist alt geworden. Die Kraft reicht nicht mehr für eine zwei Stunden lange Punkrock-Show. Immer wieder verlies er die Bühne, sogar die Zugabe musste mit einem Drum-Solo von Erik Eldenius gestreckt werden.)

Einmal abgesehen von den Klassiker wie «Rebell Yell» oder «White Wedding» war es ein durchzogener Konzertabend der meine persönlichen Erwartungen nicht erfüllen konnte. 

Zu Billy Idols Verteidigung muss man allerdings erwähnen das er kurz vorher krank war und einige Shows absagen musste. vielleicht liegt es auch ein wenig daran, dass er etwas kraftlos wirkte.

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