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7. August 2018 Hellzapoppin

Komplex Klub 

Zürich

Die Künstlertruppe von Hellzapoppin war am 7. August zum zweiten Mal dieses Jahr in Zürich zu Gast. Waren sie im Frühling noch als Support der Metalband Avatar unterwegs, so kamen sie jetzt mit ihrer rund 90 Minuten Headliner-Show in den Komplex Klub. Das Lokal war früher ein Stripclub und wird heute für kleine Konzerte genutzt. Oder eben für Freak Shows wie man sie von den Jahrmärkten in den 20er- bis ca 50er-Jahren kannte. Zu dieser Zeit wurden allerdings die Künstler als Abnormale, ja gar Monster dargestellt. 

Der Name Hellzapoppin wurde von einem Film aus den 20er-Jahren übernommen.

Heute kann man diese Performance Art durchaus als Zirkus oder Stuntshow bezeichnen. Der Host und Künstler Govna bezeichnete das ganze als Circus Side Show. 

Govna war dann auch gleich der erste Künstler, der als Feuerschlucker die Show eröffnete und das Publikum im wahrsten Sinne des Wortes anfeuerte. 

Seine zweite Nummer war ganz auf Sicherheit bedacht, denn wenn man sich schon einen Schraubendreher in die Nase schiebt, dann bitte mit einem Kondom drüber. «Safety First» ist das erste Gebot bei solchen Performances. Das Kondom danach durch das Nasenloch und die Mundhöhle ziehen kann man machen, muss aber nicht zwingend sein.

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Pausenlos ging es weiter und es betrat ein Mann ohne Beine die Bühne. Shorty zeigte eine akrobatische Nummer und bewies viel Kraft in den Armen. Mit reiner Muskelkraft machte er einen Handstand, natürlich machte er den Handstand auch noch einhändig. 

 

Die ersten Minuten hatten es also schon in sich. Richtig verrückt wurde es aber immer, wenn Ryan Stock auf die Bühne kam. Bis zu diesem Abend wusste ich nicht, dass man sich mit einer normalen Papierschere auch die Popel aus der Nase holen kann. Der Kanadier zeigte Stunts, die sollte man keinem Kind einfach so zeigen, da Nachahmen tödlich ist.

Stocks beeindruckte mit seinen waghalsigen Stunts bereits bei der Casting Show «Americas got Talent». Dort zeigte er eine Schwertschlucker-Nummer, die er ebenfalls in Zürich zeigte. Das Spezielle war, dass das Schwert eine starke Krümmung hatte. Er musste sich der Klingenform entsprechend körperlich verbiegen. Er schob sich die Klinge mit Blick nach links schaute dann gerade aus ins Publikum und zog das Schwert mit Bilck nach rechts wieder hinaus. 

Nicht weniger hart im nehmen ist Stock’s Partnerin und Assistentin Amber Lynn Walker. Sie zog Milch in die Nase und spritze die Flüssigkeit mit Hilfe der Tränensäcke in Richtung Publikum. 

Bei einer weiteren Nummer legte sie sich auf ein Brett mit 15 - 20 cm langen Stahlnägeln. Danach wurde ein Brett auf sie gelegt, damit Shorty einen Handstand drauf machen konnte. In einem weiteren Teil der Nummer legte Govna einen Betonklotz auf das Brett und zertrümmerte diesen mit einem Hammer. Stolz präsentierte Amber danach ihren Rücken, wo man deutlich die Abdrücke der Nägel sehen konnte. 

Der vierte Stuntman war Nik sin, ein kleinwüchsiger Mann, der unter anderm gerne Rasierklingen in den Mund nimmt, diese in der Mundhöhle an ein Faden knüpft (wie das ging, ist mir bis heute ein Rätsel) und dann wieder hinaus zieht. Dazu ist er noch ein Entfesslungskünstler. In eine Zwangsjacke gesteckt, wurde er an einem Seil an die Decke gezogen, wo er sich aus seiner Lage befreite. 

Nik sin ist wie seine Kollegen ein grossartiger Artist. Mit seiner Totenkopf-Maskierung bringt er den Gruselfaktor in die Show. 

 

Hellzapoppin ist eine geniale Showtruppe, die sich mit Leib und Seele dieser Performancekunst verschrieben hat. Da darf die Portion schwarzer Humor nicht fehlen. Für beste Unterhaltung war jedenfalls während der ganzen Show gesorgt.

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