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9. Juni 2018

Andreas Gabalier

Stadion Kybunpark

St. Gallen 

Was mach ein Rock- und Metalfan wie ich in der «Schlagerhölle» bei Andreas Gabalier? 

Ganz einfach, es war ein musikalisches Experiment. Mich packte die Neugier 

und so stieg ich also in meine bayrische Tracht (Eine österreichische habe ich leider nicht) und machte mich auf den Weg nach St. Gallen in die Weltstadt der Bratwürste ohne Senf. Beim Bahnhof standen schon die Extrabusse und die Frage ob die auch wirklich in die Arena fahren erübrigte sich - so viele Dirndl und Lederhosen sieht man sonst nur am Oktoberfest. 

Vor dem schmucken Stadion hatten die Grillstände Hochbetrieb. Die Wartezeiten waren aber angenehm kurz, egal ob man ein Getränk oder eben etwas zum Essen wollte, es ging vorwärts. Kompliment an die Leute die dort einen grossartigen Job machten. 

Ich war etwas später dran, deshalb habe ich die Support Acts verpasst. Im Stadion war die Stimmung aber sehr gut. Wieso das man ein Baby mit ans Konzert nimmt, werde ich allerdings nie verstehen, das müssen die Eltern aber selber wissen. 

Mit ein wenig Verspätung setzte sich Andreas Gabalier dann zum Einstieg ans Klavier und begann das Konzert mit einem ruhigen Titel. Man möge mir verzeihen, da ich die Lieder nicht kenne und auch keine Setlist habe, kann ich nicht sagen was er alles spielte. 

Der vermeintliche Flügel entpuppte sich beim zweiten Hinsehen als Keyboardhalter. Die Beine stellten vorne ein Strammes Männerwadel und hinten Sexy Damen dar.

Für mich eher überraschend, dass Gabalier seinen Überhit «Hulapalu» schon als dritten Song anstimmte. Die Stimmung war schon vorher sehr gut, also musste er eigentlich niemanden mehr aus der Reserve locken. Im Gegenteil, das Publikum wirkte wie ich eher überrascht, dass dieser Song schon jetzt kommt. Aber man soll die Feste feiern wie sie fallen und so wurde bald fröhlich mitgesungen und mitgehüpft. Kurz darauf wurde wieder der Herzschmerz und das gebrochene Herz thematisiert. Es ist hat Schlager, obwohl Adreas Gabalier sich «Volks-Rock ‚n‘ Roller» nennt. 

Irgendwann erklärte Gabalier, dass er wegen einer Platzwunde anfang Woche im Spital war. Die Ärzte diagnostizierten eine Gehirnerschütterung und legten ihm nahe, sich ein wenig zu schonen. Das Konzert absagen war für ihn nie eine Option, einzig die Setliste wurde mit etwas ruigeren Songs bestückt. damit es ihm nicht ganz den Schädel verjagt, wie er sagte. So gesehen muss man Gabalier den aller grössten Respekt zollen. 

Dennoch hatte ich bald genug von dieser «Schlagerhölle». 

Ein paar Tage danach weiss immer noch nicht genau was ich von diesem Ausflug halten soll. Musikalisch wird es nie meine Welt sein. Die Show war ganz unterhaltsam, aber es riss mir einfach zu wenig mit. Einzig die grandiose Stimmung beeindruckte mich. 

Einen weiteren Ausflug in die tiefen Abgründe der Schlagerhölle werde ich wohl auch als Metal-Fans nicht verkraften.

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