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1.Bericht_Titelbild_Swiss_Glamrock_Fest_

1. November 2019

2nd Swiss Glam Rock Fest

Kulturfabrik Kofmehl

Nach der Premiere des Swiss Glam Rock Fest im Oktober 2018 im Hall of Fame Wetzikon, zog man vom Zürcher Oberland in die Ambassadoren-Stadt Solothurn. In der Kulturfabrik Kofmehl fand die zweite Ausgabe statt. Die grosse Halle des liebevoll «Rostwürfel» genanten Lokals, war schon bei der ersten Band, Hysteria, gut gefüllt. Die junge Zürcher Band legte auch gleich mit einer unbändigen Spielfreude los und zeigte eine gute Bühnenpräsenz und wie guter 80er Hard ’n’Heavy-Rock zu klingen hat. Es war ein Auftakt nach Mass, wie man es sich bei einem Fest, nicht Festival, mit sechs gleichberechtigten Bands erhoffen durfte.
Beim Swiss Glam Rock Fest gibt es keinen Opening Act oder einen Headliner. Alle Bands spielten 45 Minuten und weil es keine weltberühmten Formationen sind, war nur ein Cover erlaubt. In meinen Augen eine sehr sympathische Regel, die sich internationale Bands zu Herzen nehmen dürften.

Wie schon bei der ersten Ausgabe in Wetzikon, war die Stimmung in Solothurn sehr gut. Sowohl das Publikum feierte alle Bands als auch die Bands untereinander, die sich gegenseitig supporteten. Die Freude an der Musik stand zu jedem Zeitpunkt im Vordergrund.

All Stars|©Stagetime.ch

Die Frage, wer denn die beste Band des Abends war, will ich mir gar nicht stellen, weil jede auf ihre Art überzeugen konnte.
Fighter V zum Beispiel präsentierten ihr neues Album «Fighter». Die Hergiswiler waren kürzlich mit der süddeutschen Band New Roses auf Deutschlandtour. Die anstrengende Reise sah man den sonst sehr agilen Jungs an. Dennoch gab Sänger Dave alles, um das Publikum zu begeistern. Mit neuen Songs, die bei weitem noch nicht alle kennen, ist dies kein einfaches Unterfangen, obwohl Fighter V (Ehemalig Hairdryer) am meisten Publikum hatte.

Fighter_V_©Stagetime.ch.jpg

Smoke ’n’ Flame mit Frontmann und Initiator des Swiss Glam Rock Fest, Harry hielten für die Fans eine sehr heisse Überraschung bereit. Mit Feuerindianer Zarkun hatten sie bei zwei Songs einen Feuerkünstler auf der Bühne zu Gast. Zarkun sorgte mit grossen Flamen für eine kuscheligwarme vorweihnachtliche Ambiance, vergleichbar mit einem brennenden Christbaum im Wohnzimmer.
Dass da meine Begeisterung keine Grenzen kennt, versteht sich von selbst. Feuershows gefallen mir immer.

Zarkun_©Stagetime.ch.jpg

Was macht man, wenn sich der Bassist verletzt? Einen Ersatz holen? Dafür reichte die Zeit nicht. Das Konzert absagen? Auf gar keinen Fall, man ist ja Rockstar. Van Arx fanden die optimale Lösung: zwei attraktive Damen im sexy Krankenschwesterkostüm begleiteten «Brewster Kickass» auf die Bühne, stellten ihm einen Barhocker vor das Mikrofon und brachten ihm von Zeit zu Zeit die Krücken, da er immer wieder eine Pause machen musste.
Beim ersten Glamrock Fest konnten mich Van Arx noch nicht packen, mir fehlte einfach etwas. Im  Kofmehl war genau dieses gewisse Etwas dabei und nein, ich meine nicht die Krankenschwestern. Es war der Drive, der diesmal in meinem Gehörgang hängen blieb. Das Trio ist für mein Empfinden auf dem richtigen Weg. Und mit den Rauchsäulen im Hintergrund sorgten sie auch optisch für mächtig Dampf.

Die noch fehlenden Bands, Black Diamonds und King Zebra, habe ich beide diesen Sommer am Rock The Ring-Festival gesehen. Black Diamonds waren damals auf der B-Stage King Zebra auf der Main Stage. Die Königszebras aus Zürich wirkten damals auf mich etwas zurückhaltend und ich hoffte, dass dies im Kofmehl nicht so sei und vor allem die Gitarrenabteilung mehr aus sich herauskommen würde. Mit Eric St. Martin (ex China) am Mikrophon hat die Band einen erfahrenen Mann mit einer gigantischen Stimme. Leider blieb die Saitenfraktion auch dieses Mal zurückhaltend. Schade, da ist einfach viel Luft nach oben. Musikalisch mag ich King Zebra sehr, weil es cooler schnörkelloser Hard-Rock ist.
Was King Zebra vermissen lies, zeigte Black Diamonds dafür um so mehr. Wie schon am Rock the Ring rockten die Ostschweizer die Bühne in Grund und Boden Musikalisch waren sie sicher die rauste Band an dem Abend. Man hört den Jungs aber sehr gerne zu, weil der Mix aus der wilden Performance und der solid gespielten Musik bei Black Diamond einfach Spass machte.

Das 2nd Swiss Glam RockFest – To Fast for Love war ein vielseitiges und unterhaltsames Musikfest mit eine tollen Publikum, top motivierten Musiker, die ausnahmslos alle ihr Bestes gaben. Dazu eine Location, die eine optimale Grösse hat und in der man sich als Gast einmal mehr sofort wohl fühlte. Nach dieser Ausgabe freut man sich schon auf die nächste Ausgabe, da alle guten Dinge Drei sind. Im Fall des Swiss Glam Rock Fest kann man allerdings nur hoffen, dass dieser Event noch mehr Fuss fasst und zur angenehmen Tradition wird.

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