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1.Titelbild_Europe_©Stagetime.jpg

1. Oktober 2023
Europe
Volkshaus Zürich

Als die Schwedische Hard Rock Band Europe gegründet wurde, war ich 5 Jahre jung.
Dank dem Klassiker «The Final Countdown» von 1986, welcher bei jedem Tor vom SC Bern bis heute gespielt wird, wurde ich auf die Band aufmerksam.

Europe sind auf 40 Jahre Jubiläumstour und machten zwei Stops in der Schweiz. Am Samstag brachten sie den Sale Metropole in Lausanne zum Beben und gestern Sonntag 1. Oktober war das Zürcher Volkshaus an der Reihe. Beide Shows waren komplett ausverkauft und mit Sitzplätzen. Ich verkneife mir jetzt meine Meinung über dieses Konzept, es ist, wie es ist.

Punkt 19:00 Uhr ging das Licht aus und das Volkshaus verwandelte sich kurzfristig in ein Kino. Es wurde in einem ca. 10 M kurzen Film erklärt, wie Sänger Joey Tempest ihren bis heute grössten Hit entwickelte. Und allgemein was den Bandmitgliedern ihre Musik bedeutet.
(So habe ich es jedenfalls interpretiert. Angaben Dank meinen schlechten Englischkenntnissen ohne Gewähr.)

Das Konzert wurde in zwei Sets mit einer 20 Minuten Pause gespielt.

Der erste Song, «On Broken Wings», wurde das erste und bis zu dieser Tour einzige Mal 1987 live gespielt. Der Titel ist auch nur auf dem Best Of Album «1982–1992 (Compilation)» zu finden. Was für ein Einstieg in das Konzert, welches vom ersten Ton weg durch herausragendem Sound überzeugte. Natürlich sitzten nur noch Wenige in den hinteren Reihen. Nahtlos folgten Hit auf Hit. Man merkte es der Band an, dass sie auch nach 40 Jahren rnoch richtig Bock haben, ihre Musik zu machen. Kein Wunder, denn ihre Song-Auswahl bietet viel Abwechslung und alle haben  einen schon zeitlosen Charakter. Egal ob Powerballade «Carrie» oder Up Tempo-Stücke wie «Stormwind», das Publikum sang stets textsicher mit.

Für ihre treuen Schweizer Fans haben die Schweden einen Song dabei, denn sie vorher noch nie in einem anderen Land gespielt haben «Hold Your Head Up» Der Song wurde erst am 28.9.2023 auf YouTube veröffentlicht. Noch aktueller ist fast nicht möglich.

Die Begeisterung in der Pause war gross. Man war beeindruckt von der bis jetzt schon tollen Songauswahl. Aber kann man dieses Level halten?
Um es gleich vorweg zu nehmen, ja, Europe kann das und sie tun dies mit einer ebenso guten Songauswahl wie im ersten Teil. Mein Highlight war ganz klar «Prisoners in Paradise». Das gleichnamige Album von 1991 hatte ich damals noch auf Kassette (MC) weil ich für CDs zu wenig Taschengeld hatte.
Selbst das David Bowie Cover «Space Oddity», welche Sänger Tempest und Gitarrist John Norum mit Akustik Gitarren spielten, konnte mich begeistern. Obwohl ich Cover Songs bei so gestandenen Bands eher für unnötig halte, da sie ja genug eigene Songs haben. In diesem Fall passte es aber. Joey Tempest schnallte sich im zweiten Set immer wieder die Gitarre um und spielte den Rhythmusteil.

Ein sehr spezielles Drum Solo von Ian Haugland durfte nicht fehlen, obwohl Ian Drum Solos nicht mag. Er kündete ein komplett anderes Solo als sonst an. Sein Solo wurde mit dem Finale von Rossinis «William Tell Ouverture» begleitet. Das klassische Stück gab dem Solo tatsächlich eine ganz andere Richtung und war sehr kurzweilig.

Nach diesem Solo ging es mit «Ready or Not» und «Superstitious», beide vom «Out of this World» Album von 1988, dem Ende des zweiten Sets entgegen. Danach gab es noch die obligaten Zugaben mit «Cherokee» und eben, Ihr wisst, welcher Song noch fehlen könnte….

Europe sind und bleiben eine grossartige Live-Band und in dieser Verfassung gehören sie noch lange nicht zum alten Eisen. Ob das mit den bestuhlten Konzerten zur (lästigen) Gewohnheit wird oder nicht ist noch ungewiss. Es bleibt zu Hoffen, dass die Schweden bald wieder Halt in der Schweiz machen.

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