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A1.Titelbild_13. Avenged Sevenfold_©Stagetime.jpg

13. Juni 2025
Greenfield Festival Tag 2
Interlaken

Disclaimer: Dies ist ein Review, welches meine persönliche Meinung ist. 
Reviews sind immer subjektiv und widerspiegeln nie die allgemeine Meinung.

Noch etwas schläfrig kroch ich aus dem Zelt und hörte so gleich den Soundcheck vom Headliner Avenged Sevenfold. Bis die Amerikaner aber an der Reihe sind, dauerte es noch rund 13 Stunden. Der Soundcheck machte aber neugierig und Lust auf mehr. 

An diesem wieder sehr heissen Tag gab es einiges zu entdecken. Zu Beginn gab es mit Selbstbedienung Deutschen Punk. Und ja natürlich wollten auch die den Nazis in den Arsch treten. Leider kommen sie da rund 80 Jahre zu spät. Sei es drum, Rechtspopulisten ihre Songs um die Ohren hauen ist sicher eine gute Idee. Ob es die interessiert glaube ich weniger, aber der Wille zählt.
Wie schon im Review vom ersten Tag erwähnt, mag ich weder Links noch rechts extremes Gedankengut. 

Auf der kleinen Jungfrau Stage machten sich die sechs Musiker von Polar Shift bereit. 
Die Schweizer Modern Metal Band gewannen den diesjährigen Greenfield Foundation Band Contest. Die Jungs gaben ordentlich Dampf und begeisterten eine zahlreich beachtlich grosses Publikum. 

Zurück bei der Eiger Stage, freute ich mich auf ein wiedersehen mit Versengold. Es ist schon einige Jahre her, dass die Spielleute aus Bremen mit ihren mittelalterlichen Instrumenten in Interlaken waren.
Aber hoppla was ist denn das? Von mittelalterlichen Gesängen ist da nicht mehr viel zu hören. 
Die  Band macht jetzt Deutschen Folk-Rock. Passend dazu das Bühnenbild, welches an ein Irisches Pub erinnert. Der wandel von Versengold überrascht positiv. Ihr Auftritt war abwechslungsreicher und um einiges Spannender als bei letztem Mal. 

Danach folgten ein paar Bands, zu denen ich keinen grossen Bezug habe, jedoch mit ihren Auftritten überzeugten. 

Dann kam Alligatoah. Letztes Jahr trat der Rapper am Waken Open Air auf und bekam viel positive Resonanz. Um so gespannter war ich, was der Deutsche wirklich bringt. Hip-Hop oder Rap verbunden mit Metal kann sicher funktionieren aber nicht so. 
Musikalisch eine Zumutung und optisch lächerlich. Klar die Idee sein Konzert in ein Büro Alltag zu adaptieren, mag lustig klingen, die Umsetzung war aber einfach nur blöd. Bildschirme und Drucker mit einem Baseball Schläger unter dem Deckmantel der Kunst zertrümmern, finden sie vielleicht in Frauenfeld oder Gampel noch cool für mehr taugt es aber nicht. 

Aus Mexiko kam eine reine Frauenband namens The Warning. Die Geschwister, Daniela „Dany“ Villarreal Vélez (Gitarre, Gesang, Keyboard), Paulina „Pau“ Villarreal Vélez (Drums, Gesang, Keyboard) und Alejandra „Ale“ Villarreal Vélez (E-Bass, Gesang, Keyboard), sind hervorragende Musikerinnen und überzeugen mit einer guten Performance. Auch musikalisch war The Warning mit ihrem Alternative-Rock / Hard-Rock gegenüber den anderen Bands eine schöne Abwechslung. 
The Warning ganz klar ein Highlight am zweiten Festival Tag. 

Und schon war es Zeit für den Co Headliner. Heaven Shall Burn war schon sehr oft am Greenfield Festival. Diesmal waren die Vorzeichen für die Saarländer etwas anders. Ihr Sänger, Marcus Bischoff riss sich beim Auftritt am Rock am Ring Festival die Stimmbänder. Eine Woche vor dem Konzert in Interlaken einen Ersatz zu finden ist theoretisch unmöglich. Praktisch gibt es in Deutschland gemäss einer der Gitarristen fünf Personen, die fähig sind so schnell ein ganzes Set einzustudieren. Britta Görtz bewies sich als wahrer Segen für die Band und den Auftritt am Greenfield Festival. Die Frontfrau von der Melodic Death Metal Band Hiraes, begeisterte mit technisch einwandfreiem Gesang und viel Humor. Die Aufforderung zum Schwimmunterricht (Crowdsurfen) fanden die Security im Graben vor der Bühne wohl eher nicht so lustig. In Massen kamen die Fans über die köpfen in Richtung Bühne. 
Die Security machte allgemein einen herausragenden Job. Immer ein Lächeln im Gesicht und dennoch bestimmt im Auftreten sorgten sie für maximale Sicherheit für die feiernden Besucher*innen. 
Nach all den Heaven Shall Burn Konzerten, die ich so mässig gut fand, war ich an diesem Abend von der Band begeistert. Britta drängte die Songs vom Metalcore in Richtung Melodic Death was mir eindeutig mehr zusagt. Natürlich hoffe ich das Marcus bald wieder gesund ist und wieder auf die Bühne kann. 

1._Text_11. Heaven Shall Burn_©Stagetime.jpg

Auf der Jungfrau Stage ging es gleich weiter mit Metalcore. Landmvrks aus Marseille gaben Vollgas. Viel Zeit um dieses Spektakel zu sehen hatte ich nicht. 

Es war Zeit für den Headliner Avenged Sevenfold. Vom Rolling Stone Magazin als «neue Heavy Metal-Götter» bezeichnet, kamen die Kalifornier mit viel Vorschusslorbeeren zum ersten Mal nach Interlaken. 
Avenged Sevenfold starteten mit dem Song «Game Over» vom 2023 erschienen Album «Life Is But a Dream». Viel sah man in der vordersten Reihe noch nicht. Ausser eine Videoanimation die den Teufel im mittelalterlichen Zeichnungsstil zeigten. 

A1.Text _ 13. Avenged Sevenfold_©Stagetime.jpg

Auch das Auftreten von Sänger M. Shadows (Bürgerlich: Matthew Charles Sanders) mit der schwarzen Sturmhaube wirkte Bizarr.
Es dauerte einen Moment bis das Konzert an Drive gewann und mich immer mehr begeisterte. Von Genial bis ach bitte nicht war da an Gefühlslagen alles dabei. 
Avenged Sevenfold sind gewöhnungsbedürftig und genau dies macht sie so gut. Man muss sich mit ihrer Musik auseinandersetzten, um sie zu verstehen. 
Die Meinungen gingen auch auf dem Campingplatz von mega cool zu Langweilig weit auseinander. Tatsache ist Avenged Sevenfold war von vielen eine Wunschband fürs Greenfield Festival. Schön das sie den weg nach Interlaken fanden und einen grossartigen Festivaltag perfekt machten. 

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