
14. Juni 2025
Greenfield Festival Tag 3
Interlaken
Disclaimer: Dies ist ein Review, welches meine persönliche Meinung ist.
Reviews sind immer subjektiv und widerspiegeln nie die allgemeine Meinung.
Das Ende Naht! Jedoch nicht so schnell wie das jetzt klingt.
Der Samstag am Greenfield Festival beginnt immer mit der Medien Konferenz und den guten Nachrichten, dass das Festival ohne nennenswerte Zwischenfälle bis jetzt über die Bühne ging.
Über 75’000 besuchende feierten eine grosse friedliche Party. Ob vor den Bühnen, in der Partyzone oder auf dem Campingplatz, trotz sommerlichen Temperaturen blieb es sehr entspannt und war für alle ein unvergessliches Erlebnis. Genau so stelle ich mir ein Rock und Metal Festival vor.
Kleiner Wermutstropfen Adam Angst musste seinen Auftritt kurzfristig absagen. mit der Band Bluthund wurde aber schnell Ersatz gefunden. Ich sag’ es mal so: Weniger ist manchmal besser. Und auf einen Wutrapper hätte ich jetzt gut verzichten können. Nach Electric Callboys und Alligatoah waren Bluthund die Unterirdischste Band an diesem Wochenende. Schade das drei maskierte Hampelmänner an einem Festival wie das Greenfield eine Plattform bekommen. Die reichen für Frauenfeld oder dem Zürich Open Air. Ich habe echt langsam Angst das im nächsten Jahr Nemo auf dem Billing steht.
Genug gemotzt. Schliesslich gab es noch ganz viele Bands, die sehr hörenswert waren. Die ukrainische Band Jinjer mit Sängerin Tatiana Shmayluk. Die Frau schreit alles nieder und zeigt eine unbändige Power auf der Jungfrau Stage, die sie mit ihrer Präsenz fast alleine aus fühlte.
Jinjer war eine echte Machtdemonstration. Die Ukrainer sind schon seit Jahren unterwegs und hätten ein Co Headliner Slot mehr als verdient.

Gespannt war ich auf die Hamburger Dark Metal Band Lord of the Lost. Am ESC 2024 holten sie für Deutschland keinen Punkt. Dies sagt aber nicht viel über eine Band aus dem Genre aus. Das ist rein eine Frage der Zielgruppe.
Lord of the Lost waren 2022 mit Iron Maiden auf Tour und auch sonst spielten sie die grossen Festivals wie das Wacken Open Air nördlich von Hamburg.
In Interlaken spielten sie eine solide Show. Das Publikum hatten sie im Griff, es wurde artig mit geklatscht und gesungen. Die Hamburger machten auf jeden Fall Spass und waren eine grosse Bereicherung am letzten Festival Tag.
Das Festival ende, rückt näher und die Frage dürfen wir den Headliner Slipknot fotografieren oder was entscheidet das Künstlermanagement? Die Frage wird unter den Fotograf*innen heiss diskutiert. Zum glück gibt es noch Bands wie die Donots die beim Dritten Song zur Verwunderung aller, inklusive Security, uns Fotograf*innen auf die Bühne. Sänger Ingo Knollmann wollte eigentlich, dass wir auf der Stage tanzen. Wir nutzten aber die ungewöhnliche Perspektive, um viele Fotos zu machen. So eine Chance kriegt man praktisch nie ausser man begleitet eine Band.
Die Punkband aus Ibbenbüren, Nordrhein-Westfalen, bot eine gewohnt wilde Show, die Spass machte.

Auf der Eiger Stage machten sich die Band Starset bereit. Die US-Progressive Rock Band aus Columbus Ohio mögen es nicht nur warm, sie mögen es Höllisch heiss. Bei aussen Temperaturen um die 30 °C setzten sie reichlich Pyrotechnik ein. Starset rissen die kleine Stage komplett ab und begeisterten den Fan genauso wie den neutralen Beobachter.
Mittlerweile ist es 21.00 Uhr es steht in fünf Minuten der Co Headliner In Flames auf der Bühne. Von Slipknot gibt es immer noch eisernes Schweigen.
In Flames liefern die gewohnt wütende Show. Harte Riffs und ein grossartiger Andres Fridén am Mikrofon.
Die Schweden sind in Sachen Melodic Death Metal eine klasse für sich. Beweisen müssen sie niemandem etwas. Sie machen ihr Ding und das Publikum eskaliert. In Flames sind und bleiben eine geniale live Band. Kein Wunder das die Schweden alle drei Jahre ans Greenfield Festival kommen und sich im Berner Oberland zu Hause fühlen.
Dann kam der Moment des vielleicht letzten Konzerts zum Fotografieren. Es ist mittlerweile 22.20 Uhr. Eine Nachricht vom Slipknot Management blieb bisher aus.
Auf der Eiger Stage gab es dafür eine art Super Group zu sehen.
Cemetery Skyline ist eine finnisch-schwedische Gothic-Rock-/Dark-Rock-Band.
Im Jahre 2018 waren die finnischen Bands Amorphis und Omnium Gatherum gemeinsam auf Tournee durch Nordamerika. Amorphis’ Keyboarder Santeri Kallio und der Gitarrist Markus Vanhala von Omnium Gatherum, der auch bei Insomnium spielt, hatten die Idee, einmal gemeinsam Musik zu machen. Zwei Jahre später rief Vanhala Kallio an, um das Projekt in die Tat umzusetzen. Nach einigen Demoaufnahmen kontaktierten sie den Sänger Mikael Stanne von Dark Tranquillity, der sofort zusagte. Stanne schlug noch Viktor Brandt von Dimmu Borgir als Bassisten vor. Komplettiert wurde die Besetzung durch den Schlagzeuger Vesa Ranta (The Abbey, The Man-Eating Tree, ex-Sentenced). (Textkopie Wikipedia)
Es war mehr die Müdigkeit, die dazu führte, dass ich nach den ersten Drei Songs Mein Foto Abenteuer Greenfield Festival für beendet erklärte.
Von Slipknot kam 30 Minuten vor Showstart die Meldung das keine Fotograf*innen eine Zusage bekommen. Na gut. Keine Fotos bedeutet keine Berichterstattung.
Das Greenfield Festival 2025 war von der Stimmung und Wettertechnisch eines der schönsten welches ich erleben durfte. Wir haben viel gelacht, viel Wasser getrunken (zum ersten Mal überhaupt) und viel fotografiert.
Egal ob auf dem Campingplatz oder auf dem Infield überall sah man fröhliche Gesichter die das schönste Festival der Schweiz ausgelassen genossen.
2026 geht die Geschichte weiter.
