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18. Januar 2018

Gloryhammer 

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Civil War

Musicburg Aarburg

Dort wo früher Porno Filme über die Leinwand flimmerten, gibt es heute richtig guten Heavy Metal zu hören. Die Musigburg in Aarburg präsentierte drei ausgezeichnete Power Metal Bands. Spass und gute Stimmung war garantiert.

 

Den Abend eröffneten die Engländer Dendera. Die noch unbekannte Band eiferten mit sehr gut gespielten Gitarren-Soli und mit Ashley Edison am Mikrophon den New Wave of British Heavy Metal Pionieren Iron Maiden nach. Die Einflüsse waren unüberhörbar. Leider klang das Meiste sehr ähnlich. Besonders das Schlagzeug lieferte sehr einseitige Rhythmen. Sonst war die junge Band ein sehr guter Einstieg in den Abend 

Je näher der Auftritt der schwedischen Band Civil War - und damit die ehemaligen Bandmitglieder von Sabaton - näher rückte, desto voller wurde es im Saal. Die Stimmung war bereits ausgezeichnet und sehr entspannt. 

Dann war es endlich soweit: zum Intro aus klassischer Musik betraten Rikard Sundén (Ex Sabaton) und Petrus Granar (beide Gitarren), Kelly Sundown (Gesang) Daniel Mullback (Ex Sabaton, Drums) und Daniel Mÿhr (Ex Sabaton, Keyboard) die Bühne. Die Einflüsse von Sabaton sind zwar nicht dominant, aber hörbar. Die Uniformen erinnerten an den Zirkus. Musikalisch gab die aus Schweden stammende Band alles. Immer wieder wechselten die Gitarristen die Seite und spielten ihre Soli auf den Podesten am Bühnenrand. Das war richtig guter Power Metal und eine grossartige Show. Civil War ist eine hochkarätige Support-Band, die ihr Publikum stets im Griff hatte. Sie braucht weder auffällige Special Effects noch sonst irgendwelche Visuellen technische Unterstützung. Das ist einfach purer Heavy Metal - geradeaus, wie es sein muss.

Was danach kam, war schlicht und einfach ein geniales Konzert-Theater. 

Der Weg vom Burgzimmer (Backstage) auf die Bühne führt in der Musigburg über eine Treppe die man vom Publikum aus sieht. 

Gloryhammer liessen es sich nicht nehmen und zelebrierten ihren Gang in die «Arena». Besonders der Berner Sänger Thomas Winkler alias Angus McFife lies es sich nicht nehmen, die ersten Strophen von «Rise of the Chaos Wizards» auf der Treppen zu singen. 

Schon beim zweiten Titel, «Legend of the Astral Hammer», erschien eine kleine Fantasie-Gestalt mit einem überdimensionalen Hammer auf die Bühne. Der Goblin griff sofort den Sänger in Ritterrüstung an. McFife riss ihm den Hammer aus der Hand und vertrieb den kleinen Wicht. Goblins kann Angus nicht ausstehen, wie er später erklärte. 

Jedes Mitglied dieser internationalen Power Metal Band verkörpert eine Figur der Konzeptgeschichte die auf den bisher erschienenen Alben «Tales from the Kingdom of Fife» (2013) und «Space 1992: Rise of the Chaos Wizards» (2015) erzählt wird. 

Mit viel Fantasie wurde dies auf der Bühne umgesetzt. Die Songs waren als Hymnen von gewonnen Schlachten in ihrer Fantasiewelt arrangiert. 

Man merkte den Musikern um den Berner Notar Thomas Winkler an, dass sie an ihrem «Theater» viel spass haben und sich selber nicht so ganz ernst nehmen. Das darf so sein. 

Mit Gloryhammer kann man wunderbar die Alltagssorgen hinter sich lassen und herzhaft lachen. 

Die Musigburg hatten sie schnell erobert und gaben den heroischen Sieg nicht mehr aus der Hand. 

Ein Besuch im sympathischen Lokal gleich vis à vis vom Bahnhof Aarburg lohnt sich allemal. Das aufgestellte Personal, das mit viel Herzblut dabei ist, macht den Besuch sehr angenehm, so dass man beim Verlassen schon an den nächsten Besuch denkt. 

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