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1. April 2024
Mr. Big
Komplex 457 Zürich

Zum Abschluss des Osterwochenendes machte Mr. Big ein letztes Mal halt in der Schweiz, genauer im Komplex 457 in Zürich. Geschätzt 1000 Besuchende fanden den Weg in die ehemalige Industriehalle, die seit fast 20 Jahren mit tollen Konzerten aufwartet.

Pünktlich um 19:45 Uhr ging das Licht aus und Jared James Nichols kam mit seinen zwei Mitmusikern, Ryan Rice  (Drums) und Louis Collins (Bass), auf die Bühne.
Der Bluesrock-Musiker griff mit viel Hingabe in die Saiten und überzeugte mit einem abwechslungsreichen Set. Als grosses Finale und wohl auch um die Menge richtig anzuheizen, spielte er in einer leicht um arrangierten Form «War Pigs» von Black Sabbath. Ozzy wäre sicher stolz gewesen, seinen Song in so einer Energie geladenen Version zu hören.

Mr. Big, das waren doch die Amerikaner, welche man vor allem wegen der Powerballade «To be with you» kennt. Viele in meinem Bekanntenkreis waren erstaunt, dass es sie überhaupt noch gibt.
Ich sah die Band 2011 das letzte Mal und seit dem sind sie auch von meinem Radar verschwunden, bis eben die Abschiedstour angekündigt wurde. Das mit den Abschiedstouren ist ja immer so eine Sache, meistens ist es die letzte Tour vor dem, im Falle von Mr. Big dritten Reunion und Comeback Tour.

Mr. Big kündigte an, das ganze Album «Lean into It», ihr erfolgreichstes Werk aus dem Jahr 1991, zu spielen. Mir war nie bewusst, dass dieses Album ein echter Kracher ist und viel mehr als die bekannte Ballade zu bieten hat. Songs wie «Daddy, Brother, Lover, Little Boy (The Electric Drill Song)». Dieser Titelzusatz bekam der Song, weil Paul Gilbert (mit Kopfhörer) seine Gitarre und Billy Sheehan seinen Bass mit einem Akkubohrer spielte.

Archivfoto ©Ch. Gurtner aufgenommen am
Sonisphere Festival 2011 in Basel

Das Konzert ist eine Energie geladene Rockshow, wie ich sie nicht erwartete.
Die Band, und insbesondere Sänger Eric Martin, hatte viel Spass mit dem Zürcher Publikum.
Ohne gross zu sprechen, animierte er seine Fans, mitzuklatschen oder zu singen.

Nach gut einer Stunde und dreizehn Songs gab es «To be with you» zu hören. Der grösste Hit ihrer Kariere spielten sie in einer deutlich schnelleren Version. Auch ihr zweiter grosser Hit, das Cat Stevens Cover «Wild World» vom dritten Album «Bump Ahead» (1993) kam schneller und verkürzt aus den Boxen.
Kein Wunder, die Luft musste für zweiundzwanzig Songs reichen. Da kam das Gitarrensolo vom Paul Gilbert für die anderen Bandmitglieder gerade richtig.

Es ist schwer vorzustellen, dass Mr. Big bei dieser Spielfreude wirklich nach dieser Tour aufhören will. Die hatten richtig Bock, ihr Publikum zu unterhalten und einen bleibenden Platz in ihrer Erinnerung zu hinterlassen.

Ich werde nach diesem Abend die US-Amerikaner sicher in bester Erinnerung haben und dies nicht nur wegen ihres bekannten Songs.

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