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1.Titelbild_Ivan Frédéric Knie_©Stagetime.jpg

9. Dezember 2023
Circus Knie mit Kaya Yanar
Allmend Luzern

Eine über 100 Jährige Tradition und in siebter Generation sind nur zwei beeindruckende Fakten über den Schweizer National Circus Knie. 

Der Name Knie ist aus der Internationalen Zirkusszene nicht mehr weg zudenken. 

Jedes Jahr begeistert der Circus mit einer spektakulären Show aus atemberaubender Artistik und spektakulären Tierdressuren. Wo sich früher noch Elefanten, Tiger und Pferde die Manege teilten, sind aus Tierschutzgründen «nur» noch die Pferde als tierische Vertreter dabei. 

Diese Pferdedressur liegt der ganzen Knie Familie sehr am Herzen, und das merkt man auch wenn die Mustangs, Friesen und Schimmel in Formation ihre Runden drehen. Selbst der jüngste Maycol Junior präsentiert stolz die Kunststücke seines Mini Ponys.

 

Ebenfalls Tradition ist es, dass Schweizer Komiker oder Neudeutsch Comedians ihren Auftritt im Knie haben. Legendär ist der Auftritt der Kabarettistenlegende Emil aus dem Jahre 1977. Oderdie Auftritte von Viktor Giacobbo (2006 und 2019) und Mike Müller (2019).

Dieses Jahr kommt diese Ehre Kaya Yanar zuteil. Der inzwischen eingebürgerte Deutsch-Türke hat das Publikum fest im Griff und unterhält mit seinen «Lausbuben» Geschichten. Von familiären Anekdoten bis zu seiner Inder-Parodie ist alles dabei. Der Stand Up Comedian brachte das Luzerner Publikum damit zum Tränen lachen.

In meinem Umfeld wimmelt es nur so von Kaya Yanar Fans. Seit seinem Auftritt im Knie weiss ich auch warum. Der Comedian platziert seine Pointen gekonnt ohne billig oder Plump zu wirken. 

 

Bekannt aus TV und dem Salto Natale 2021 ist Erwin aus der Schweiz. 

Der Komiker führt als «roter Faden» durch den Abend. Besonders lustig bei Erwin sind die Interaktionen mit dem Publikum. 

1.Text_Kaya Yanar_©Stagetime.jpg

Natürlich gab es viele spektakuläre Artist*innen zu sehen. 

Immer wieder ein Highlight ist das Schleuderbrett. Die Truppe Zola ist eine 13-köpfige Gruppe aus der Mongolei, die mit viel Power für ein Spektakel und mit einer 14 Meter hohen Menschenpyramide auch für Staunen sorgte. Von der Besucherin hinter mir hörte ich immer wieder «ui Nei Wow». Schön, wenn man spürt, wie das Publikum mitfiebert. 

Die Truppe Zola war auch für mich etwas vom Besten an diesem Abend. 

Am 44. internationalen Zirkusfestival von Monte-Carlo bekamen die Mongolen von Prinzessin Stéphanie den Bronzenen Clown. 

 

Weniger Action reich, dafür um so poetischer waren die vier Kontorsionistinnen (Schlangenfrauen), ebenfalls aus der Mongolei. Perfekt synchron und mit einer unglaublichen Präzision verblüfften die vier jungen Frauen. 

1.Text_Mongolian Contortion_©Stagetime.jpg

Ebenfalls wunderschön und sehr poetisch war das Ukrainische Duo Vladyslav Ivashkin (Junioren-Weltmeister, WM-Silbergewinner und mehrfacher ukrainischer Meister in der Sportakrobatik) und Aiusha Khadzh Khamed (mehrfache Gewinnerin der spanischen und ukrainischen Meisterschaft in der Sportgymnastik). Zusammen sind sie das Duo Flame und auch ausserhalb der Manege ein Paar. Die Kombination aus Tanz und Akrobatik zeigte eine grossartige Ästhetik in den Bewegungen. 

Diese Nummer kam nach all der Action genau richtig und sorgte für etwas Beruhigung, bevor es mit den Globe of Speed Biker in der Stahlkugel weiterging. Höhepunkt dieser Nummer war der Weltrekordversuch bei dem 10 Personen auf Motorrädern in der Stahlkugel ihre Runden drehen. 

 

Von den vier Elementen ist Wasser sicher das, welches man am wenigsten in einer Zirkusmanege erwarten würde. Das Trio bestehend aus Ekaterina Errani, Oksana Errani und Tetyana Bitkine boten atemberaubende Artistik an den «Aerial Straps». Begleitet wurde dieses Spektakel von einem Wasserfall. Diese Kombination hat man so sicher noch nie gesehen und ist in jeder Hinsicht eine technische Meisterleistung.

 

Weitere Nummern:

Ordoñez Freestyle BMX

Five Boys Pole Stange

Jeka Dehtiarov Cyr Wheel

 

Das Circus Knie Programm 2023 gehört definitiv zum Besten, was ich je im Nationalzirkus gesehen habe. 

«Etwas befremdend» war die musikalische Untermalung, die zwar live gespielt wurde, aber nicht traditionelle Zirkusmusik war. Auch da fand man einen modernen Weg, der gut zur Show passte, wenn man sich daran gewöhnt hatte. 

Der einzige Wermutstropfen war, das keine klassische Clown Nnummer dabei war. Dies ist aber Jammern auf sehr hohem Niveau. 

Fakt ist, es war für alle etwas dabei und die Spannung wurde von der ersten bis zur letzten Nummer hoch gehalten. Zirkus auf Weltklasseniveau, wie man es sich vom Schweizer National Zirkus gewohnt ist. 

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