
6. Juni 2025
Stars of Sounds
Altstadt Aarberg
Dem Datum und Jahreszeit entsprechend ist es wieder Zeit für Open-Air-Konzerte. Der einzige der dies noch nicht mitbekommen hat, ist Petrus. Schon auf der Anreise Richtung Berner Seeland fing es zu regnen an. Das Line-up am diesjährigen Stars of Sounds versprach aber eine legendäre Party im Herzen der Altstadt Aarberg zu werden.
Als Simon Sandmann, früher als «Sandman» unterwegs, den Auftakt machen musste, hatte er die undankbare Aufgabe das Publikum weg von den Bars und Restauranttische in den Regen vor die Bühne zu holen. Dies «Mammut» Aufgabe löste der Schweizer mit indonesischen Wurzeln mit einem lächeln und hochprofessionell. Seine Songs sprühen von Lebensfreude und guter Laune.
Simon schreibt viele seiner Songs selber. Unter anderem auch 1997 «Dancing on the Beach» der gleich in die Charts einstieg.
Höhepunkt seiner Karriere war neben einer Tour durch die USA einen Auftritt vor 120’000 Fans im Spanischen Sevilla.
Sein Sound war eine Art lateinisch angehauchter Schlager, der Massentauglich ist.
Mit seinen eigenen Songs kann Simon Sandmann sicher Punkten. Vor Berner Kulturgut wie Patent Ochsners «W. Nuss vo Bümpliz» sollte er allerdings dringend die Finger lassen. Solche Überhits darf man einfach nicht Covern. Auch nicht, wenn man beim Deutschland sucht den Superstar in Staffel 21 (2024) in die Top 50 von 65’000 Bewerbenden kommt.

Nach einer Umbaupause kam Fab Morvan Aka Milli Vanilli auf die Bühne.
Offensichtlich ist Petrus ein Discopop Fan. Der Regen wurde weniger.
Das Duo Milli Vanilli bestand in den 90er Jahren aus Fab Morvan und Rob Pilatus († 3. April 1998). Allerdings wurden alle ihre Hits wie «Girl You Know it’s True» von anderen Künstler eingesungen. Als bei einer Show in den USA das Playbackband hängen blieb, wurde der Schwindel aufgedeckt. Unter anderem wurde Ihnen den Grammy Award aberkannt.
Dies ist heute Musik Geschichte. Fab Morvan singt inzwischen Live zu Playback Musik und verbreitet so viel gute Laune mit all den Hits und seinen eigenen Songs.
Es sind Jugenderinnerungen die viele meines Jahrgangs und älter vor die Bühne zog. Auch das Junge Publikum verzückte Fab mit den Klassikern wie «Blame It on the Rain» und «Girl I’m Gonna Miss You». Musik kann eben Zeitlos sein.

Böse Zungen würden jetzt schreiben «Der Himmel weint, wenn Dieter Bohlen singt». Dies ist natürlich ein polemisches Vorurteil, welches der 71-jährige Pop Titan nicht verdient hat.
Der Hamburger glänzte von Anfang an mit einer bestechenden Form. Klar in dem Alter kann man sich nicht alle Songtexte merken, deshalb waren die drei grossen Teleprompter Screens sicher eine grosse Hilfe. Bohlen liefert eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Show.
Da war aus seiner Modern Talking Zeit zu Blue System und seine Schlager Hits alles dabei. Zwischen den Songs hatte der Pop Titan vieles zu erzählen.
Sehr bodenständig und sogar ein wenig demütig erzählte er das die Modern Talking Klassiker, wie «Cherry Cherry Lady» dank Spotify nach 40 Jahren in immer mehr Länder gehört werden. 550 Millionen Streams hat der Song aus dem Jahr 1985. Die Single damals wurde über 400’000 Mal in Deutschland verkauft und erreichte so Platin Status. Dasselbe gelang in der Schweiz und Österreich. Ich hatte die Single auf Vinyl ebenfalls in meinem Besitz.
Als Bohlen seinen erfolgreichsten Hit performte, gab es einen Flashmop im Publikum. Eine Gruppe junger Frauen in Jeans und weissen T-Shirt eine Choreografie mitten im Publikum. Bohlen unterbrach kurz und holte die Gruppe spontan auf die Bühne. WOW wer hätte dies von ihm erwartet? Gilt er doch immer als Arrogant und Unnahbar der die Kandidat*innen von DSDS
am liebsten zur Schnecke macht. In meinen Augen ist dies aber nur eine TV-Rolle, die er spielt und damit die Quoten auf RTL hochhält.
Sein Auftritt war über die ganze Länge sehr kurzweilig und überraschte nicht nur mich auf der ganzen Linie.
Dieter du bist eine Runde weiter.

Es war bereits 23.00 Uhr im Regen von Aarberg. Die Bühne wurde für eine ganz grosse des 80er Jahre Rock bereit gemacht.
Die in West London geborene Sängerin hatte ihre International erfolgreichste Zeit zwischen 1981 und 1988. Hits wie «Kids of America» gehören heute noch zu jeder guten 80er Jahre Party.
Die attraktive 65.-Jährige begeistert immer noch die massen und überzeugt mit einer starken Bühnenpräsenz. Als stimmliche Unterstützung hatte Kim Wild eine junge Backgroundsängerin. Die beiden ergänzten sich sehr gut und sorgten für eine Abwechslung am Bühnenrand.
Wie erwähnt war es spät und ich musste schon in der Mitte des Konzerts die Heimreise antreten.
Das Stars of Sonds Festival in Aarberg hat mich auf der ganzen Linie überzeugt. Gute Stimmung, ein ausreichendes Verpflegungsangebot und gut abgemischter Sound mitten in einer historischen Kleinstadt. In Aarberg machen sie alles richtig.